Hier finden Sie einige Beispielbilder aus dem Bereich der Gebäudethermografie
Heizungsrohr
Tür und Fenster sind bereits auffallend warm. Noch auffälliger ist der helle senkrechte Streifen dazwischen. Hier verliert ein Heizungsrohr, das offenbar ohne jede Dämmung in der Wand liegt, viel Wärme nach außen.
Terrassentür
Die "hell leuchtende" Terrassentür rechts ist tatsächlich gar nicht so schlecht wie sie aussieht. Sie war nur kurz vor der Aufnahme geöffnet, so dass sich die Außenseite durch die warme Innenraumluft erwärmt hat.
Die Fläche der Luke ist wegen fehlender Dämmung kälter als die Decke daneben
Interessant ist, dass die Fuge zwischen Luke und Rahmen wärmer ist.
Dies liegt daran, dass hier warme Luft vom Wohnbereich in den kalten Dachboden darüber strömt. Aufgrund des Kamineffekts (warme Luft steigt auf) entsteht hier eine erhebliche Luftströmung.
Die Luke sollte - z.B. durch Aufkleben von Styropor o.ä. auf der Oberseite gedämmt werden, aber vor allem sollte eine Abdichtung eingebracht werden (z.B. Tesamoll o.ä. bringt hier schon sehr viel). Wenn die Luke praktisch nicht benutzt wird, kommt zur vollständigen Abdichtung auch ein Abkleben mit weißem Klebeband in Betracht.
Der helle Kreis ist ein an der Luke angebrachter Rauchmelder, der nahezu Raumtemperatur hat.
Hier führen Heizungsleitungen für die Heizkörper im Erdgeschoss durch den unbeheizten Keller und verlieren dabei eine Menge Wärme.
Die Leitungen selbst sind gedämmt, nur die letzten Stücke am Kesselanschluss weisen keine Dämmung auf. Hier ist mit wenig Aufwand ein deutlich geringerer Wärmeverlust erreichbar.
Die Wärmebildkamera "sieht" den Verlauf einer Warmwasserleitung (eingeschränkt auch den einer ausreichend durchflossenen Kaltwasserleitung). Auch Abwasserleitungen können verfolgt werden, wenn diese von warmem Wasser durchflossen werden. Durch die Kenntnis der Lage der Wasserleitungen können bei Renovierungsarbeiten Leitungsschäden verhindert werden.
An dieser Terrassentür gibt es eine Undichtigkeit zwischen Türrahmen und dem darüberliegenden Rollladenkasten, durch die kalte Lift eindringt.
Diese Fenster einer Dachgaube verfügen über keine Abdichtungen, wodurch warme Luft durch die Ritzen nach außen zieht und den Fensterrahmen deutlich erwärmt.
Die Fenster Baujahr 1962 wurden nachträglich mit Isolierverglasung ausgestattet, es wurde aber versäumt, Dichtungen einzubauen.
In diesem Keller finden sich 60er-Jahre-typische Rohrdämmungen aus mit Gipsbinden umwickelter Mineralwolle, die ganz und gar nicht heutigen Ansprüchen an die Dämmung entsprechen und viel Heizwärme in den ungeheizten Keller entweichen lassen.
Durch den ungünstigen Blickwinkel sind praktisch keine Details des Dachfensters erkennbar.
Ganz anders bei Nutzung der Wärmebilddrohne. Hier sind Blickwinkel und Bildausschnitt optimal wählbar, um die Eigenschaften des Dachfensters beurteilen zu können.
Diese doppelflügelige Kellertür ist insbesondere in der rechten Hälfte nicht ausreichend abgedichtet, so dass kalte Luft von außen hereinkommt.
Auch Feuchtigkeit ist in vielen Fällen mit der Wärmebildkamera leicht zu entdecken, da feuchte Bereiche durch die Verdunstung auch kühler sind als trockene.
Oberhalb einer breiten Fensterfront dringt Kaltluft zwischen Deckenpaneelen und darüberliegender Wärmedämmung ein.
Dies konnte durch Abdichtung der Fensterelemente leicht behoben werden.
Dachfenster und Dachfirste verlieren viel Wärme. Rund um die Dachfenster vor allem durch Undichtigkeiten, zum Teil aber auch durch kaum vermeidbare geometrische Wärmebrücken. Die Dachfirste erscheinen warm, weil warme Luft aus dem Dachgeschoss in den Dachboden gelangt und hier durch Undichtigkeiten am Dachfirst entweicht.
Durch Undichtigkeiten in der Luftdichtigkeitsebene entweicht warme Luft am Dachfirst.
Immer wieder ist es wichtig, die Lage von Fußbodenheizungsrohren genau zu bestimmen, z.B. weil Bohrungen in den Estrich benötigt werden.
Auch zur Leckortung in Fußbodenheizungen eignet sich die Thermografie.
Deutlich erwärmte Schalter, Steckdosen oder Verteilerdosen deuten auf elektrische Kontaktprobleme, die durchaus gefährlich werden können.
In diesem Fall gibt es eine harmlose Erklärung: es handelt sich um einen fernbedienbaren Funkschalter, der durch die eingebaute Elektronik eine gewisse Eigenerwärmung hat.
Bei diesem Heizkörper sind Vorlauf und Rücklauf vertauscht. Dadurch wird der Heizkörper nur an der Seite warm genug.
Um den betroffenen Raum trotzdem ausreichend zu beheizen, muss die gesamte Heizanlage mit deutlich erhöhter Temperatur gefahren werden, was die Verluste erhöht.
In dieser Ecke treffen mehrere Balken zusammen. Zum einen ein sehr massiver Balken, der das Dach über einer teilüberdachten Terrasse trägt, zum anderen ein Sparren des Dachs. Der Zwischenraum ist nicht abgedichtet und auch die Dämmung wurde vermutlich vergessen.
Hier fehlt offenbar ein Teil der Dämmung rund um das Dachfenster, aber auch in der Dachfläche daneben wurde die Dämmung sehr ungleichmäßig verarbeitet.
Bei diesem Dachfenster fällt vor allem die fehlerhafte Dichtung auf, durch die kalte Luft zwischen Fensterflügel und Rahmen in den (hier unbeheizten) Raum gelangt.
Eine Erkerspitze ist immer eine geometrische Wärmebrücke. Hier noch verstärkt weil zwischen den Türelementen nur ein dünner Holzbalken steht.
Zusätzlich ist die Abdichtung mangelhaft, so dass zwischen Wand und Estrich in der Ecke kalte Luft eindringt.
Die Fußbodenheizung kann zudem nicht ganz in die Ecke gezogen werden.
Dies alles zusammen führt zu einer Oberflächentemperatur von nur 6,5° bei -6° Außentemperatur. Bei normalem Raumklima liegt hier auf jeden Fall eine Taupunktunterschreitung vor, so dass Kondenswasser ausfallen wird, das langfristig zu Schimmel führen kann. Es besteht daher dringender Handlungsbedarf.
Hier fällt auf, dass die linke Scheibe von außen wärmer ist als die rechte.
Dies könnte z.B. ein erhöhter Wärmeverlust durch den Verlust der Gasfüllung einer Wärmeschutzverglasung sein.
Auch von innen ist der Effekt zu sehen, hier ist die "bessere" Scheibe wärmer.
Der Grund offenbart sich bei einem Blick auf den Scheibenzwischenraum: Die eine Scheibe trägt ein Produktionsdatum von 1996, die andere wurde offenbar 2014 durch eine Scheibe mit besserem U-Wert ersetzt.
Unter dieser Außenfensterbank befindet sich ein Heizkörper. Die Außenwand ist hier nur ca. 12cm dick. Unter den schwarzen Fliesen ist eine durchgehende Betonplatte, auf der auch die Innenfensterbank aufliegt.
Eine Wärmebrücke wie aus dem Lehrbuch ...
Hier wurde bei der ohnehin anstehenden Sanierung Abhilfe geschaffen, indem die Heizkörpernischen verkleinert wurden. Die modernen TYP 33 Heizkörper stehen trotzdem nicht unter der Innenfensterbank heraus und es wurde Platz geschaffen für 15cm Dämmung zwischen neuem Heizkörper und Außenwand.
Einige schlecht oder gar nicht gedämmte Leitungen im Heizraum. Der Heizraum ist warm genug, dass Hefeteig zum Gehen in den Keller gebracht wird ...
Eine Loggia wurde nachträglich zu Wohnraum umgebaut. Die Holzständerwände sind zwar ausreichend gedämmt, aber nicht zum restlichen Baukörper hin abgedichtet. Dadurch breitet sich kalte Luft in der Wand und an ihrer Innenseite aus. Eine Acrylabdichtung der Fuge, die dann unter einer Abdeckleiste versteckt wurde, konnte das Problem bereits deutlich entschärfen.
Detail am Rande: Der Raum wurde erst kurz zuvor aufgeheizt, die leeren Flaschen auf dem Schrank haben die aktuelle Lufttemperatur bereits angenommen. Die gefüllten Flaschen brauchen dafür länger und sind daher noch deutlich kühler.
Im gleichen Raum wie oben zeigte sich auch beim unteren Wandanschluss das Problem der eindringenden Kaltluft. Hier wurden die Fußleisten demontiert und der Spalt dahinter mit PE-Dichtschnüren und Kompriband verschlossen.
Der Erfolg der Maßnahme ist unmittelbar zu sehen.
Nach kompletter Abdichtung des ganzen Raums hat sich der Heizwärmebedarf nahezu halbiert.
Der dunkle (kalte) Fleck unter dem Fenster deutet auf Feuchtigkeit im Mauerwerk hin, was durch eine Feuchtemessung bestätigt werden konnte. Ursache ist ein fehlender Feuchteschutz der Wand innerhalb des Kellerlichtschachts, wo die Wand unterhalb des Fensters nicht einmal verputzt war.
Nach Verputzen und Auftrag einer Bitumenbeschichtung auf der Außenseite verschwand die feuchte Stelle.
Besonders bei schlecht gedämmten Wänden kann man trotz verputzter und tapezierter Innenseiten mit der Wärmebildkamera oft die Lage der einzelnen Mauersteine erkennen, weil die Mauerfugen eine höhere Wärmeleitung haben als die Mauersteine und deshalb kälter sind.
Ein weiteres Beispiel, wo die Fensterdichtung intakt ist, aber Kaltluft zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk eindringt.
Selbst wenn es aufgrund der Bausubstanz nicht besser geht, erreicht man hier bereits mit einer Kartusche Acryl in kürzester Zeit eine deutliche Verbesserung bzgl. Energieverlust und Behaglichkeit.
Hier sieht man deutlich die Leitungsführung des Abwasserrohrs, nachdem einige Minuten warmes Wasser ablief.